Dekanatswallfahrt

  • Geschrieben von Reinhold Baier
  • 13 Okt

Mit einer eindrucksvollen Vesper in der Pfarrkirche „St. Johannes der Täufer“ endete die heurige Wallfahrt des Dekanats Osterhofen-Hengersberg, die am vergangenen Sonntag bei herrlichem Spätsommerwetter von Gunzing ins knapp vier Kilometer entfernte Schöllnach (über Ramperting und Raindobl) führte.    

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Dekanatsratsvorsitzender Rolf Schwinger aus Haardorf dankte den rund 200 Wallfahrern,  dass sie für den christlichen Glauben auf der Straße unterwegs waren und der Pfarrei Schöllnach für die „großzügige Gastfreundschaft“. Und weil laut Pfarrer Josef Göppinger „Wallfahrt und Brotzeitmachen zusammengehören“, ließen Seelsorger und Gläubige die Dekanats-Wallfahrt im Gasthaus Linsmeier gemütlich ausklingen.

Was war das für ein prächtiger herbstlicher Sonntag: Im Mai vergangenen Jahres wurde die Marienkapelle der Familie Johann und Gabriele Geier in Gunzing geweiht. Das kirchliche Kleinod war am frühen Sonntagnachmittag – bei 22 Grad und wolkenlosem Himmel – Treffpunkt vieler Gläubiger aus den 33 Pfarreien und sieben Exposituren im Dekanat Osterhofen-Hengersberg.

Angeführt von Pfarrgemeinderat Richard Käser, begleitet von Pfarrgemeinderat Mario Baier (Lautsprecher) und abgesichert von Kirchenpfleger Josef Drasch machten sich Seelsorger, Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Wallfahrt von Gunzing nach Schöllnach auf. Abgeschirmt von den Feuerwehren Außernzell und Schöllnach, die sich an den Kreuzungen um den Verkehr und nach der Vesper um den Shuttle-Dienst kümmerten, kam die immer größer werdende Pilgerschar pünktlich um 15 Uhr in Schöllnach an.

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Die Pfarrkirche war gut besucht, als Schöllnachs Pfarrgemeinderatsvorsitzende  Martha Brandl Zelebrant Dekan Heinrich Blömecke (Moos), Prediger Pfarrer Philipp Höppler (Lalling), ‚Stadtpfarrer Hans Herlinger (Osterhofen) Pfarrer Josef Göppinger und Kaplan P. Joseph Amalraj (beide Schöllnach), weitere Seelsorger, Dekanatsratsvorsitzenden Rolf Schwinger, die Wallfahrer aus dem Pfarrverband Schöllnach (mit den Pfarreien Außernzell und Riggerding), den Nachbarpfarreien und dem gesamten Dekanat sowie den Schöllnacher Kirchenchor mit Leiter Franz Xaver Oswald willkommen hieß.

„Ist das jemand?“, war das Leitwort der diesjährigen Dekanats-Wallfahrt, ausgehend vom zweiten Vers des Psalmes 63, in dem es heißt: „Gott, du mein Gott, dich suche ich.“ Dieses Leitwort beschäftigt sich mit wichtigen Grundthemen des katholischen Glaubens und stellt dabei die Frage nach der Existenz Gottes, seiner Anwesenheit in der Welt und vor allem im eigenen Leben.

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Pfarrer Philipp Höppler nahm in seiner Predigt eine aufmerksame Kirchengemeinde mit auf eine „kleine Erkundungsreise“ zu biblischen Äußerungen, um abschließend eine „Brücke zu schlagen zwischen den Texten eines Jahrtausend alten Buches und unserem persönlichen Glauben.“ Der Lallinger Seelsorger stellte den Fragen „Gibt es einen Gott?“, „Besteht eine Verbindung zwischen Gott und den Menschen“ und „Wie gelingt es uns, diese Verbindung sichtbar zu machen und zu leben?“ die biblischen Schilderungen gegenüber und sagte zum Leitwort „Ist da jemand?“, dass dieses „zuerst eine Anfrage an mich selber ist. Ist in meinem Herzen denn Gott wirklich zu Hause, oder gebe ich mich mit einer billig-gläubigen Oberflächlichkeit und Scheinheiligkeit zufrieden oder endet mein konkreter und gelebter Glaube, wie so oft, beim Verlassen der Kirche?“

Die Bibel stelle die Existenz Gottes nicht zur Debatte, aber sie werfe sehr wohl die Frage auf, „wie es um seine Existenz, seine Anwesenheit und vor allem seine Erfahrbarkeit in unserem Leben und im Zusammenleben unserer Gesellschaft steht“, sagte der Geistliche. Pfarrer Philipp Höppler schloss seine Predigt mit den Worten, dass der „Glaube an Gott kein Selbstläufer“ sei. Die Erfahrbarkeit Gottes sei an die „Art und Weise gebunden, wie wir leben. Ob da also wirklich jemand ist, und zwar hier und jetzt, hängt ganz allein an uns.“

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Die Vesper gestalteten Rektor i.R. Norbert Pflug (Wort der Schrift), Kantorin Cilli Wagner und Organist Karl Datzmann sen. mit. Einen nachhaltigen Eindruck haben der Schöllnacher Kirchenchor und sein Leiter Franz Xaver Oswald beim Vespergottesdienst hinterlassen: Das Canticum (Halleluja) wurde mit Zwischenbeifall bedacht, beim Schlusslied „Gegrüßest seist du Königin, o Maria“ sangen die Gläubigen kräftig mit und mit dem Orgelwerk „Postludium“ von Johann Sebastian Bach (1685-1750) bewies Franz Xaver Oswald einmal mehr, dass er ein exzellenter Kirchenmusiker ist.


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